Kurtatsch

Margreid

Kurtinig

Penon

Graun

Fennberg
Pfarrgemeinde Kurtatsch

Kirchenpatron: hl. Vigilius

Kirchtag: 26. Juni

Pfarrmitglieder: 1560


Die Pfarrkirche von Kurtatsch

Die Pfarrei Kurtatsch gehörte ursprünglich zur Urpfarre Kaltern.

1517 wurde Kurtatsch zur Pfarrkirche erhoben. Die Kirchen von Penon und Graun gehörten zur Pfarre Kurtatsch, bis sie 1986 selbstständige Pfarreien wurden.

Die Kirche selbst ist wahrscheinlich im 11. Jahrhundert erbaut worden, der Kirchturm dürfte im 14. Jahrhundert errichtet worden sein.

Zwischen 1839 und 1845 erfolgte eine Erweiterung des Kirchenschiffes nach Westen.

Die Sakristei stammt ursprünglich aus der Spätgotik, erwiesen ist, dass sie 1677 erweitert wurde.

Ursprünglich gab es in der Kirche einen Hochaltar aus der Spätgotik. Davon ist heute aber nichts mehr erhalten. Der heutige Hochaltar wurde 1850 neu gebaut. Dabei wurde das 1635 entstandene Altarblatt des Malers Orazio Giovanelli übernommen. Das Bild zeigt das Martyrium des heiligen Vigilius.

Die Seitenaltäre wurden 1873 neu errichtet. Der linke Seitenaltar ist dem Herzen Jesu geweiht, im rechten Altar befindet sich das Bild der schmerzhaften Muttergottes.

Das Taufbecken, das sich auf der linken Seite des Presbyteriums befindet, trägt die Inschrift MXXXIII (1033). Wahrscheinlich ist diese Zahl das Entstehungsjahr des Taufsteins. Damit wäre er einer der ältesten Taufsteine von ganz Tirol.

Bedeutende Schätze der Vigiliuskirche sind eine Monstranz und ein Kelch aus der Spätgotik.

Seit dem 17. Jahrhundert gibt es in der Kirche eine Orgel. Die heutige Orgel wurde 2001 von Franz Zanin aus Camino al Tagliamento (Udine) gebaut.

 Das Bild der schmerzhaften Muttergottes

 

1738 setzte die Wallfahrt zum Bild der schmerzhaften Muttergottes in Kurtatsch ein und Kurtatsch wurde zu einem bedeutsamen Wallfahrtsort.

Das Bild selbst stammt aus dem 17. Jahrhundert und befand sich im „Hof an der Platten“.

Am Abend des 28. November 1733 beobachtete ein kaiserlicher Soldat während des Rosenkranzgebetes am Bild der schmerzhaften Muttergottes Tropfen wie von Tränen oder Schweiß. Vier Jahre lang erschienen daraufhin diese Tropfen. Diese Erscheinung wurde untersucht und konnte nicht erklärt werden. Der Bischof erlaubte am 17. Juli 1738, dass das Bild in die Pfarrkirche übertragen und dort öffentlich verehrt werden könne. Seit diesem Tag wurde auf dem Bild kein Tropfen oder Träne mehr gesehen.

Zahlreiche Votivbilder im hinteren Teil der Kirche berichten von Gebetserhörungen durch die schmerzhafte Muttergottes.


Friedhof

Ursprünglich befand sich der Friedhof direkt neben der Kirche.

1839 wurde der Friedhof, vor allem aufgrund Platzmangels, in den Bereich des alten Schießstandes verlegt, wo er heute noch ist.

Die Friedhofskapelle wurde am 36. August 1847 vom Trienter Bischof Johann Nepomuk von Tschiderer geweiht. In der Kapelle befindet sich ein Barockaltar, der vermutlich aus der Pfarrkirche stammt.


Marienkapelle in Entiklar

Angeblich wurde 1551 in Entiklar eine Kirche geweiht. Die heutige Marienkapelle stammt aus dem 17. Jahrhundert. Ihr Patrozinium wird am 25. März (Maria Verkündigung) gefeiert. In der Kapelle befindet sich ein hölzerner Barockaltar mit einer Darstellung der Schutzengelmadonna.


St.-Anna-Kapelle in der Strehlburg

Im Erdgeschoss des östlich an den Ansitz Strehlburg grenzenden

Turmes befindet sich eine Kapelle, die der heiligen Anna geweiht ist. Laut einer Inschrift wurde sie 1615 von Caspar Indermaur gestiftet.

Im Inneren befinden sich zahlreiche Groteskenmalereien, die aus der Erbauerzeit stammen. Das Altarbild ist ein Ölbild, das die heilige Anna darstellt.
 

Auch im Ansitz Freienfeld gibt es eine kleine Kapelle. In ihr befindet sich ein Kreuzigungsaltar unbekannter Herkunft.

 

Quellen:

Andergassen, Leo: Die Kirchen von Kurtatsch. Kurtatsch – Graun – Penon. Bozen: Pluristamp 2006.

Kurtatsch und sein Gebiet im Wandel der Zeit. Brixen: Athesia 1995.